Düstere Wolken über der Sanatoriumswiese
Besonders deutlich zeigt sich dies zur Zeit gerade beim Thema SANATORIUMSWIESE. 
Auch eine Gewerbegebiet-Erweiterung in den ANTENNENFELD-BANNWALD hinein wird erneut diskutiert. 
Ein vom BN in Auftrag gegebenes, vom anerkannten Fachgutachter Burkhard Quinger angefertigtes GUTACHTEN über die Vegetation der Sanatoriumswiese von 2025 hat ergeben, dass es sich bei der Wiese um eine als „arten- und strukturreiches Dauergrünland“ gesetzlich geschützte Wiesenbiotop-Fläche handelt. Weit überwiegend ist es eine artenreiche, magere Flachland-Mähwiese, ein sogenannter „FFH-Lebensraumtyp 6510“.
Mehr zum Thema >> https://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2025/maehwiesen-in-bayern-erhalten/index.html.
nsbesondere der Leitfaden >> https://www.anl.bayern.de/publikationen/weitere_publikationen/doc/leitfaden_ffh-maehwiesen_2025.pdf
und das Info-Blatt FFH-Mähwiesen>> https://www.anl.bayern.de/publikationen/weitere_publikationen/doc/infoblatt_ffh-maehwiesen_2025.pdf
„Die FFH-Mähwiesen sind nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, dem Bundesnaturschutzgesetz und dem Bayerischen Naturschutzgesetz geschützte Biotope – sowohl innerhalb als auch außerhalb von FFH-Gebieten. Der Freistaat Bayern setzt sich mit ganzer Kraft dafür ein, diese artenreichen Lebensräume als Teil unserer natürlichen und kulturellen Identität für kommende Generationen zu bewahren.“ 
>> https://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2025/maehwiesen-in-bayern-erhalten/index.html 
Ein Teilbereich ist ebenfalls gesetzlich geschützter Kalkmagerrasen
Artenreiche Wiesen werden gerade im Voralpenland immer seltener und mit ihnen schwinden die dazugehörigen typischen wertgebenden Charakterarten aus der Landschaft. So wurde in der neuen Rote Liste Bayern Gefäßpflanzen von 2024 >>https://www.lfu.bayern.de/natur/rote_liste_pflanzen/index.htm die Wiesen-Glockenblume Campanula patula inzwischen in die Vorwarnliste aufgenommen, aber im Alpenvorland wäre sie sogar als „gefährdet“ einzustufen (RL Bayern Gefäßpflanzen 2024, S. 178).
Die Sanatoriumswiese ist laut Gutachten aufgrund ihres großen Artenreichtums an Pflanzen eine der wertvollsten artenreichen Mähwiesen im Südwesten der Münchener Ebene. Sie beherbergt auch sehr viele Insekten etc., doch diese Tierarten wurden bisher noch nicht untersucht. Sie bilden eine wichtige Nahrungsgrundlage für weitere Tiere wie Vögel und Fledermäuse.
Trotzdem plädieren jetzt im Wahlkampf immer mehr Stimmen und Parteien dafür, „ohne Denkverbote“ einen Neubau der Schule auf der Sanatoriumswiese zu prüfen. Gleichzeitig wird der wertvolle Streuobstwiesenbereich der nördlichen Sanatoriumswiese von der Gemeindeverwaltung nur noch als „Parkplatzfläche“ bezeichnet und viel zu häufig gemäht, was die wertvolle Wiesenvegetation zerstört, da die wertgebenden Arten nicht mehr aussamen können. Dass es sich dabei stets um ein gesetzlich geschütztes Biotop handelt, wird dabei mit keiner Silbe erwähnt. Der Laie erhält den Eindruck, die häufige Mahd des Streuobstwiesenbereichs der nördlichen Sanatoriumswiese sei eine völlig normale Vorgehensweise.
Hinzu kam in diesem Jahr eine >> unsachgemäße Mahd der Sanatoriumswiese im August, begleitet von für Laien wirklich irreführenden Pressemitteilungen (6.8.>> https://www.krailling.de/pflegemassnahmen-auf-der-sanatoriumswiese/ und 19.9.2025 >> https://www.krailling.de/falsche-informationen-zur-sanatoriumswiese-krailling-veroeffentlicht/) seitens der Gemeinde.
Zum Glück erfolgte im Oktober noch eine ordnungsgemäße zweite Mahd mit einer Entfernung des gesamten Mähguts, also auch des Mähguts, das seit August auf der Wiese lag und das sich nicht, wie in der Pressemitteilung der Gemeinde vom 6.8. angekündigt, abgebaut hatte – dies war für Fachleute keine Überraschung. Dass sich das viele Mähgut auf der Wiese nicht abbauen würde sondern insbesondere in den wüchsigen Bereichen und in den früheren Altgrasbereichen eine verfilzte Schicht bilden würde, war vorhersehbar.
Der Bau der Schule auf der Sanatoriumswiese würde unweigerlich auch eine Bebauung des wertvollen Waldes zwischen der Lärchenstraße und dem Hubertusweg, der inzwischen „Hubertusstraße“ heißt, bedeuten. Dass dies angestrebt wird, zeigt sich an der Vorgehensweise des Bürgermeisters, den Beschluss des Gemeinderats vom 22.02.2022 über die Änderung des Flächennutzungsplans (Wieder Ausweisung als öffentliches Grün, keine bebaubare Fläche mehr) bis heute einfach nicht umzusetzen. Die Begründung auf die vielen Nachfragen seitens der Vorsitzenden der BN Ortsgruppe Krailling in der Bürgerfragestunde vor den Gemeinderatssitzungen lautete stets: Keine Zeit für die Umsetzung dieses Punkts aufgrund einer Überlastung der Verwaltung. Dass dies nur vorgeschoben ist, dürfte jedem klar sein.
Im Wahlkampf wird, damit muss man rechnen, ein Neubau der Grundschule auf der Sanatoriumswiese von verschiedenen Seiten als einzig praktikable und finanzierbare Lösung präsentiert werden. Es wird versucht werden, die Notwendigkeit einer sanierten Schule für die Kraillinger Grundschulkinder und der Schutz der wertvollen Sanatoriumswiese gegeneinander auszuspielen. Dabei hatte der Gemeinderat am 25.01.2022 und am 09.04.2024 eine Sanierung der Grundschule am jetzigen Standort beschlossen, und dass ein Neubau nicht weiter untersucht werden soll, doch inzwischen werden unliebsame Gemeinderatsbeschlüsse bisweilen anscheinend so lange ignoriert, bis Hoffnung auf neue Mehrheiten besteht.
Das Grundstück auf der Sanatoriumswiese könnte, so steht es im  Artikel „Wie geht es mit der Grundschule weiter?“
>> https://www.unser-wuermtal.de/nachrichten/artikel/wie-geht-es-mit-der-grundschule-weiter.html vom 25.10.2025 auf „unser-wuermtal.de“ , von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Erbpacht zur Verfügung gestellt werden. Die Kongregation ist der Orden, dem die Adelholzener Mineralwasserquellen und an landwirtschaftlichen Flächen u.a. die Sanatoriumswiese gehören. 
2005 haben sich die Kraillinger Bürger in einem Bürgerbegehren gegen den Bau eines Sportzentrums auf der Westhälfte der südlichen Sanatoriumswiese ausgesprochen. Nun, 20 Jahre später, stehen die Zeichen für die Sanatoriumswiese leider erneut auf Sturm.
Mehr zum Thema unsachgemäße Mahd der Sanatoriumswiese:
https://starnberg.bund-naturschutz.de/aktuelles/artikel/die-sanatoriumswiese-fehlender-schutz-fuer-ein-wertvolles-biotop
 und https://starnberg.bund-naturschutz.de/ortsgruppen/krailling/biotope/unsachgemaesse-mahd-der-sanatoriumswiese-in-2025
Text und Bilder: Silvia Roelcke


