Kalk-Aster (Aster amellus)
Gründe für Auswahl: Im Alpenvorland Vorkommen entlang des Lechs sowie östlich des Ammersees, ansonsten im Alpenvorland sehr seltene Art (s. SCHÖNFELDER & BRESINSKY 1990: Karten-Nr. 1681) in kleinen und vielfach anfälligen Beständen an Sekundärwuchsorten in nutzungsabhängigen Magerrasen.
Rote-Liste Einstufung Bayern: Gefährdet (Grad 3).
Rote-Liste Voralpines Hügel- und Moorland: Stark gefährdet (Grad 2).
Standort: Mäßig trockene bis trockene kalkreiche flachgründige Böden, meist in Süd- und/oder Westexposition.
Vergesellschaftung: Im Gebiet vorwiegend in trockenen Kalkmagerrasen mit hohen Bestandsanteilen des Kalk-Schafschwingels (Festuca guestfalica), vielfach auch der Erd-Segge (Carex humilis).
Artenschutzbedeutsame Arten in unmittelbarer Vergesellschaftung mit Aster amellus:Allium montanum, Calamintha alpina, Globularia cordifolia und G. punctata, Inula hirta, Potentilla arenaria, Pulsatilla vulgaris Teucrium montanum.
Maßnahmen-Hinweise: Die Pflegemahd ab dem 1.8. sollte im Hinblick auf den Erhalt der Kalk-Aster durch Einrichten kleine Brachinseln an Stellen mit blühenden und fruchtenden Pflanzen eingerichtet werden, um das Aussamen dieser erst spät blühenden Art und den Abschluss ihres Entwicklungszykluses mit Rückverlagerung der Assimilate zu gewährleisten.
Derzeitiger Bestand: Mit nur 9 blühenden und fruktifizierenden Trieben ein offenbar kritisch kleiner Bestand an einem Standort.
Auf dem kleinen Tumulus mit einem Halbtrockenrasen liegt ein Nachweis aus dem Jahr 2016 vor (Frau H. Falk, mdl. Mitteilung 2017). Im Jahr 2017 wurden von dem Verfasser trotz mehrerer Begänge keine blühenden oder fruchtenden Pflanzen gefunden.
Spezifische Gefährdungen am Wuchsort: Kommt anscheinend nicht ausreichend zum Aussamen. An den Wuchsorten müssen kleine temporäre Brachinseln von dem Pflegepersonal eingerichtet werden.
Generelle Beurteilung der Ergebnisse zur Art: Anscheinend ist die Kalk-Aster derzeit an den bekannten Wuchsorten im Lkr. Starnberg in sehr kritischer Weise gefährdet. Sie bedarf gezielter stützender Maßnahmen wie der Einrichtung temporärer Brachen.
Bearbeiteter Auszug aus: B. Quinger "Erhaltungszustand einiger hoch bedrohter und einiger landkreis-bedeutsamer Gefäßpflanzen im Lkr.STA" 2017; Seite 99 ff
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