Berg-Lauch (Allium senescens subsp. montanum)
Gründe für Auswahl: Im Alpenvorland sehr seltene Art (s. SCHÖNFELDER & BRESINSKY 1990: Karten-Nr. 2061) mit Vorkommens-Schwerpunkt in an der Ostseite des Ammersees auf den dort vorkommen flachgründigen Pararendzinen über kalkreich-kiesigem Moränenmaterial. Echte Primär-Standorte wie Felssimse und Felsrasen, wie es etwa in der Fränkischen Alb zu beobachten ist, fehlen im Lkr. Starnberg.
Rote-Liste Einstufung Bayern: Vorwarnstufe (Grad V).
Rote-Liste Voralpines Hügel- und Moorland: Stark gefährdet (Grad 2).
Standort: Mäßig trockene bis trockene kalkreiche, flachgründige Böden, meist in Süd- und/oder Westexposition.
Pflanzengemeinschaft: Vorwiegend in Graulöwenzahn-Erdseggenrasen (Pulsatillo-Caricetum humilis).
Artenschutzbedeutsame Arten in unmittelbarer Vergesellschaftung mit Allium senescens subsp. montanum:Aster amellus,Calamintha alpina, Globularia cordifolia und G. punctata, Potentilla arenaria, Pulsatilla vulgaris Teucrium montanum.
Maßnahmen-Hinweise: Pflegemahd in den beiden Gebieten ab dem 1.8. ist wohl den Berg-Lauch verträglich.
Untersuchte Wuchsorte im Gebiet
Wuchsort 1: Bearbeiter: B. Quinger, Datum: 01.08.2017.
Zählpunkte: 43. Anzahl blühender und fruktifizierender Triebe: 621. ASK.-Nr.: BN-GL_75 TK-Nr.: 8033/1 GK-RW: 4440600 GK-HW
Derzeitiger Bestand: Mit mindestens 621 blühenden und fruktifizierenden Trieben überraschend großer und vitaler Bestand an den Süd-, Südwest- und West-Hängen.
Nachweis ASK-Erfassungen am selben Wuchsort: Seinerzeit angegeben (QUINGER 2004: 13): Kleiner Bestand im Südhang in Graulöwenzahn-Erdseggenrasen (Pulsatillo-Caricetum humilis). Wahrscheinlich wurde der Wuchsort zur vollständigen Erfassung des Berg-Lauchs seinerzeit zu früh aufgesucht.
Spezifische Gefährdungen am Wuchsort: Derzeit keine erkennbar, außer die für das ND ganz generell geltende zu große Freizeitbelastung.
Wuchsort 2: Bearbeiter: B. Quinger, Datum: 10.09.2017.
Zählpunkte: 10. Anzahl blühender und fruktifizierender Triebe: 364. ASK.-Nr.: BN-GL_76 TK-Nr.: 8033/1 GK-RW: 4440355 GK-HW
Derzeitiger Bestand: Mit mindestens 364 blühenden und fruktifizierenden Trieben großer und vitaler Bestand an den west-exponierten Hängen des NDs.
Nachweis ASK-Erfassungen am selben Wuchsort: Das Vorkommen wird in dem Bericht von QUINGER (2004) nicht erwähnt. Es war offenbar seinerzeit noch nicht entdeckt.
Spezifische Gefährdungen am Wuchsort: Derzeit keine erkennbar, außer die für das ND ganz generell geltende zu große Freizeitbelastung.
Spezifische Maßnahmen: Pflegemahd im ND in der bisherigen Form aufrechterhalten; Besucherbetrieb besser lenken, um Trittschäden einzudämmen (Beschilderung verbessern, Kontrollgänge durch Naturschutzwacht!). An der Westseite durch Einrichtung eines mindestens 20 Meter breiten Pufferstreifens vor Nährstoffeintragen aus landwirtschaftlichen Nutzflächen sichern.
Generelle Beurteilung der Ergebnisse zur Art: Der Berg-Lauch verfügt über zwei anscheinend vitale Vorkommen im Landkreis Starnberg.
Bearbeiteter Auszug aus: B. Quinger "Erhaltungszustand einiger hoch bedrohter und einiger landkreis-bedeutsamer Gefäßpflanzen im Lkr.STA" 2017; Seite 99 ff
Gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der Glücksspirale