Scheidige Kronwicke (Coronilla vaginalis)
Gründe für Auswahl: Im Alpenvorland zerstreut entlang des Lechs und der Isar auftretend, sonst sehr seltene Art (s. SCHÖNFELDER & BRESINSKY 1990: Karten-Nr. 937) in kleinen und anfälligen Beständen an Sekundärwuchsorten. Derzeit nur ein Vorkommen im Lkr. Starnberg bekannt, wenige in mageren Rinderhutweiden im Lkr. WM.
Rote-Liste Einstufung Bayern: Gefährdet (Grad 3).
Rote-Liste Voralpines Hügel- und Moorland: Stark gefährdet (Grad 2).
Artenschutzbedeutsame Arten in unmittelbarer Vergesellschaftung mit Coronilla vaginalis: Calamintha alpina, Globularia punctata, Leontodon incanus, Teucrium montanum, Orchis mascula (wenige Ex.), Ophrys holoserica (im Jahr 2017 beobachtet).
Maßnahmen-Hinweise: An einem Wuchsort muss die regelmäßig-alljährliche Pflege dringend wieder aufgenommen werden, um dem Coronilla-vaginalis-Vorkommen eine Überlebenschance einzuräumen. Darüber hinaus sollten in der unmittelbaren Wuchsort-Umgebung (betrifft eine Fläche von etwa 10 m2) die Streufilz in den Matrixlücken zwischen den Horsten der Gräser und Grasartigen händisch beseitigt werden (LNPR-Maßnahme), um das besiedelbare Lückenangebot für die Scheidige Kronwicke zu erhöhen.
Wuchsort: Kalk-Halbtrockenrasen
Derzeitiger Bestand: Mit nur sieben Individuen an einem Zählpunkt ein hochkritisch kleiner Bestand an einem west-exponierten südlichen Kalkmagerrasen.
Spezifische Gefährdungen am Wuchsort: Der Kalkmagerrasen mit dem Bestand der Scheidigen Kronwicke wird in zu geringer Frequenz gemäht und zeigt Verbrachungserscheinungen.
Generelle Beurteilung der Ergebnisse zur Art: Im Landkreis ist nur noch eine kleine akut vom Aussterben bedrohte Population von weniger als zehn Pflanzen vorhanden. Die Durchführung der vorgeschlagenen Maßnahmen ist dringlich!
Bearbeiteter Auszug aus: B. Quinger "Erhaltungszustand einiger hoch bedrohter und einiger landkreis-bedeutsamer Gefäßpflanzen im Lkr.STA" 2017; Seite 99 ff
Gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der Glücksspirale