Willkommen bei der Ortsgruppe Weßling
Vorstandsteam:
Gabie Hafner und Verena Kellner (Vorsitz) wessling@bund-naturschutz.de
Markus Werner (Kassenwart und Ansprechpartner Streuobstwiese) markus.werner@online.de
als Beisitzer und Beisitzerin:
Christine und Norbert Grenzebach (Biotope)
Verena Kellner (Amphibienrettung), vkellner(at)t-online.de;
Siegfried Kistler (Biologe)
Niklolaus Seitz (Streuobstwiese) Tel. (08153) 2666
Kontakt
wessling@bund-naturschutz.de
Unsere Veranstaltungen
Datum | Uhrzeit | Treffpunkt | Aktivität |
---|---|---|---|
01.09. | 19 Uhr | Gärtnerei Walchstadt (Treffpunkt falls kein Radlwetter, 18.30 Bahnhof Weßling) | “Gärtnern ohne Gift” - Führung durch die Demeter-Gärtnerei und Möglichkeit, Fragen zu stellen. |
08.09. | 20.15 Uhr | Seehäusl | Gruppentreffen, Thema Biotope |
13.10. | 20.15 Uhr | Seehäusl | Themenabend zur Ökologie des Weßlinger Sees mit Expertenvortrag |
18.10. | 9 Uhr | Asperberg | Entbuschen am Asperberg |
08.11. | 9 Uhr | Streuobstwiese | Pflanzung neuer Hochstämme |
28.11. | 19.30 Uhr | Seehäusl | Jahresabschlussfeier |
12.01.2026 | 20.15 Uhr | Seehäusl | Planungstreffen für 2026 |
Aktuelle Meldungen
Ergebnis der Vorstandswahl
Die OG Weßling hat bei der Mitgliederversammlung am 30.6. 2925 neu gewählt: Gabie Hafner und Verena Kellner bilden ein Vorstands-Team. Markus Werner kümmert sich als Kassenwart weiter um die Finanzen und ist Ansprechpartner für die Streuobstwiese.
Neu gewählt als Beisitzer wurden Christine und Nobert Grenzebach für den Bereich Biotope, für den sie sich bereits seit langem engagieren.
Beisitzer bleiben Verena Kellner zum Thema Amphibien, Nikolaus Seitz für die Streuobstwiese und Siegfried Kistler als Biologe.
Die Umtriebe von Mister B rund um Weßling

Biberberater Jürgen Slawisch bot uns in einem lobenswert präzisen Vortrag aktuelle Einblicke in die Aktivitäten des zweitgrößten unter den Nagetieren, das auf Betreiben des Bund Naturschutz ab 1967 in Bayern wieder angesiedelt worden ist und nun auch die Reviere rund um Weßling erobert hat.
Die sichtbarsten Spuren hat der Biber vergangenes Jahr am Weßlinger See hinterlassen, wo er unter anderem am Ende des Badestrandes einen Baum umgelegt und dessen Rinde extrem rückstandsfrei abgenagt hat, sein bestes Winterfutter. Doch ein Quartier am See war ihm auf Dauer wohl zu unruhig. In Neuhochstadt kündeten unter Wasser gesetzte, tief liegende Grundstücksbereiche von der Ankunft eines Bibers am Oberen Aubach. Aktuell staut der Biber aber lieber weiter bachaufwärts gelegene Bereiche auf.
Bereits seit längerer Zeit hat sich ein Artgenosse im Fischweiher im Aubachtal niedergelassen, dort gibt es auch einen Hochbau (Foto). Überflutete Bereiche in der Aubachwiese sind ebenfalls das Ergebnis der Baufreude des Bibers, häufig fließt das Wasser in der Wiese und steht im Graben, wo es aufgestaut wird (Foto).
Und die Zukunft?
Darf der streng geschützte Biber einfach unter Wasser setzen, was ihm gefällt? Die gängige Regel lautet, so Biberberater Slawisch, dass Dämme geöffnet werden dürfen, solange kein zugehöriger Biberbau gefunden wird. Diese sind allerdings nicht immer leicht zu entdecken, ein Erdbau etwa, hat häufig einen Eingang, der unter Wasser liegt, während Mittel- oder Hochbauten besser zu erkennen sind. Auch bei erwartbaren wirtschaftlichen Schäden, dürfen Dämme von berechtigten Personen geöffnet werden. Das ist aktuell der Fall bei den Dämmen im Graben an der Aubachwiese, deren Staunässe den Ponyhof weiter westlich im Aubachtal erreicht.
Werden also womöglich geschützte Biotope oder Grundstücke dauerhaft vom Biber geflutet? Die gute Nachricht ist, dass derzeit alle Reviere von Bibern besetzt sind, mit zusätzlichen Exemplaren ist daher nicht zu rechnen, die Vermehrungsquote ist gering. Aber wir werden die die Biotope am Aubach auch im Hinblick auf Vernässung im Auge behalten müssen und kennen nun den richtigen Ansprechpartner.
Insektenfreundliche Gärten erkundet
Eindrücke von unserer Gartentour Ende Mai. Danke an alle Gartenbesitzer, die uns das Tor geöffnet haben! (Fotos BN Weßling)


Neue Amphibien-Stopprinne

Auf ihrer nächtlichen Partnersuche wanderten bisher hunderte Krötenmännchen und einige Grasfrösche auf die Autobahnbegleitstraße bei Mischenried nahe der Unterführung nach Gilching. Sie sind auf der Suche nach Weibchen, die später im nahen Weiher ihren Laich ablegen. Die nachts durchaus schnell befahrene Straße wurde daher häufig zur tödlichen Falle für die Tiere. Gefährlich aber auch für die HelferInnen bei ihrer Mission, die Tiere von der Straße wegzutragen.
Beitrag zum Artenschutz
„Wir sehen die neue Rinne als Beitrag zum Artenschutz für gefährdete Amphibien“, bekennt sich der Weßlinger Bürgermeister Michael Sturm zum Engagement der Gemeinde bei der Errichtung: „Uns ist es aber auch wichtig, die engagieren Helfer vor Gefahr zu schützen“. Die Aktiven der BN Ortsgruppe Weßling hoffen auf seltenere Einätze an diesem Brennpunkt der Amphibienwanderung. Den neuen Querrost können die Tiere nicht überwinden, sie werden abgeleitet Richtung Laichgewässer. Ein Verfahren, das sich andernorts bereits bewährt hat, etwa an der Ortsumfahrung Weßling, wo an fünf Stellen eingebaute Stopprinnen verhindern, dass die Tiere auf die Ortsumfahrung gelangen.
Zum Ende des Jubiläumsjahres wurde nun auch gefeiert. Mit zahlreichen Gästen blickte die Ortsgruppe zurück auf 40 Jahre engagierten und erfolgreichen Einsatz für Natur Umwelt rund um Weßling. Vieles, was gemeinsam angepackt wurde, prägt heute selbstverständlich das Ortsbild. Einige der Aktiven sind von Anfang an dabei und immer noch mit Herzblut engagiert. „An Helfern hat es uns Gottseidank nie gefehlt“, freut sich Walter Follner, neben Rudi Burger und Willy Schwimmer einer der Mitbegründer der Ortsgruppe.
Zahlreiche Ehrungen

Follner erhielt zusammen mit vier weiteren Mitgliedern die goldene Ehrennadel des Bund Naturschutz für langjährige Mitgliedschaft, weitere 14 Mitglieder erhielten die silberne Ehrennadel. Beim anschließenden Fotorückblick schwelgten viele in Erinnerungen, einige Anekdoten wurden spontan erzählt und bei Heulikör von den Blüten einer (bei einer Wiesenmeisterschaft ausgezeichneten) Wiese der Grenzebachs und dem Buffet vertieft. Für die Zukunft wünscht sich die rund 240 Mitglieder zählende BN-Gruppe noch mehr aktive Mitstreiter beim Eintreten für die Natur. Vieles was sie erreichen konnte, wird heute als selbstverständlich gesehen. Doch Naturschutz braucht mehr denn je wache Köpfe und helfende Hände.
SZ-Bericht zum 40 jährigen
Starnberger Merkur
Immer gern dabei - Erfahrungen aus 40 Jahren Mitarbeit
Fast von Anfang an war Siegfried Kistler aktiv in der Ortsgruppe Weßling. Der Hobbygärtner und Imker erklärt, warum ihm das Engagement immer Spaß gemacht hat.
Die Landschaft um Weßling mit ihren bewaldeten Hügeln und dem See begeistert uns, seit meine Familie 1978 hier ansässig geworden ist. Auf Fahrrädern erkundeten wir die Umgebung und entdeckten dabei das Hangquellmoor im oberen Aubachtal und die versteckt liegende „Aubachwiese“, wo Graslilie und Ochsenauge, Dunkle Akelei und Brandorchidee blühten. Die Aubachwiese galt damals als Geheimtip für wildes Zelten und Lagerfeuerromantik. Um dieses Treiben zu unterbinden, hatte eines Tages jemand dort eine Fuhre Stallmist verteilt. So eine massive Düngergabe wäre aber das Ende der Pflanzenschätze gewesen, da wild wucherndes Gras die natürliche Flora erstickt hätte.
Auf der Suche nach Abhilfe wurden wir an Rudi Burger verwiesen; er hatte zusammen mit Walter Follner und Willi Schwimmer 1984 die Ortsgruppe Weßling des Bundes Naturschutz gegründet. Sie und viele Helfer haben dann mit Rechen den Mist entfernt und in den folgenden Jahren das Gras gemäht, so dass sich die ursprüngliche Pflanzenwelt behaupten konnte. Heute ist die Aubachwiese als Biotop überregionaler Bedeutung im Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern verzeichnet.
Lebensräume schützen
Der Fall „Aubachwiese“ ist beispielhaft für die Aktivitäten der Ortsgruppe Weßling: Wer Tier- und Pflanzenarten schützen will, muss ihren Lebensraum schützen und weil ehemals extensiv bewirtschaftetes Kulturland besonders artenreich ist, muss hier auch durch Pflegemaßnahmen eingegriffen werden, um Verbuschung zu verhindern und den Artenreichtum zu erhalten.
Für die Erfassung der Biotope kannte niemand die örtlichen Verhältnisse besser als Rudi Burger, damals Gemeinderatsmitglied. Er vermittelte Pachtverträge mit örtlichen Landwirten, der Gemeinde und der Stadt München und konnte so Flächen am Höhenberg, im Aubachtal und in Oberpfaffenhofen zur Pflege und Renaturierung sichern. Walter Follner führte mit profunder Artenkenntnis eine mustergültige Kartierung der Pflanzenschätze durch und leitet seither die Pflegearbeiten. 1986 wurde die Ortsgruppe mit dem Bayerischen Naturschutzpreis ausgezeichnet.
Bildungsarbeit und Exkursionen
Eine nachhaltige Initiative der Ortsgruppe war die Anlage der Streuobstwiese in Oberpfaffenhofen, auf der rund 120 Obstbäume gepflanzt wurden. Baumpaten kümmern sich um Baumpflege und treffen sich alljährlich zum Obstblütenfest.
Zur Pflanz- und Pflegearbeit hinzu kamen zahlreiche geführte naturkundliche Wanderungen und Radtouren, auf denen die oft zahlreichen Teilnehmer die Naturschönheiten der Heimat kennenlernen konnten. Vortrags- und Informationsabende mit externen Fachleuten ergänzten die Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit der Ortsgruppe.
Konflikte nicht scheuen
Es konnte nicht ausbleiben, dass sich Konflikte ergaben zwischen den Natur- und Umweltschutzzielen der Ortsgruppe einerseits und politischen Zielen anderer Interessengruppen. Einige Beispiele: Der Streit um die Abholzung des Stocketwaldes erlangte überregionale Bekanntheit. Ein Gerichtsurteil rettete den Wald. Erfolgreich waren die Bemühungen von Naturschutz und Gemeinde um den vom Umkippen bedrohten Weßlinger See. Im Zwist um die Umgehungsstraße, die durch einen bedeutenden Amphibien-Lebensraum führt, konnte sich der Naturschutz nicht durchsetzen. Auch in der Auseinandersetzung um den Betrieb des ehemaligen Werksflughafens Oberpfaffenhofen und den Fluglärm konnten Umweltschützer und Gemeinde nur kleine Teilerfolge erzielen.
Wie sieht die Zukunft der Ortsgruppe aus? Die Corona-Jahre mit ihren Beschränkungen waren ein schwerer Rückschlag für das organisierte Vereinsleben. Seit dem Tod der letzten Vorsitzenden, Frau Dr. Gerhild Schenk-Heuck amtiert ein provisorischer Vorstand. Es fehlt an Helfern für die Biotoppflege; vor allem die Jugend zeigt wenig Engagement . So müssen heute große Teile der Pflegearbeiten von örtlichen Landwirten z.T. mit Spezialmaschinen ausgeführt werden. Der Fortbestand der Ortsgruppe ist jedenfalls gesichert. In Zeiten des dramatischen Klimawandels ist praktizierter Natur- und Umweltschutz wichtiger denn je.
Text Siegfried Kistler
Elf junge Hochstamm-Apfelbäume auf der Streuobstwiese unter fachkundiger Anleitung gepflanzt.
Förderung für Hochstämme

Die Setzlinge kamen aus Oliver Braunholds Bio-Obstgärtnerei in Unterbrunn. Er zieht sie fast alle selbst.
Die BN-Ortsgruppe erhält von der Gemeinde Weßling u.a. Zuschüsse im Rahmen von "CO2 Ausgleichsmaßnahmen" und hat sich auf dieser Basis seit vielen Jahren zu regelmäßigen, direkt CO2-wirksamen Aktivitäten in der Gemeinde verpflichtet. Baumpflanzungen, insbesondere von Obstbäumen auf der Streuobstwiese, gehören zu den wichtigsten Aktivitäten in diesem Sinn.
Streuobstwiesen bieten neuen Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten, am besten geeignet sind dafür hochstämmig gezogene Bäume. Obstwiesen gehören zur bayerischen Kulturlandschaft und erhöhen die Biodiversität. Daher werden Pflanzungen derzeit mit dem Programm "Streuobst für alle" gefördert.