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Ortsgruppen

Natur vor der Haustür

Unsere Ortsgruppe Weßling

Vorsitzende:        momentan unbesetzt
 

Ansprechpartnerin:
Helene Neumann,
Tel. (08153) 1423, walter(at)follner.de

Weiter gehören dem Vorstand an:
Markus Werner, Kassenwart

als Beisitzer und Beisitzerin:
Walter Follner Tel. (08153) 1423
Verena Kellner (Amphibienrettung), Tel. (08153) 889058, vkellner(at)t-online.de;
Hedwig Seitz und Niklolaus Seitz Tel. (08153) 2666


Unsere Veranstaltungen

02.11.2024, 9 Uhr Streuobstwiese, Entfernen von Schädlingsbefall, Werkzeuge wie kleine Motorsäge, Baum-/Handsäge oder Axt sind hilfreich

29.11.2024, 19.30 Uhr Jahresabschluss der BN-Ortsgruppe Weßling. Über kleine Leckerbissen würden wir uns sehr freuen! Getränke sind vorrätig Seehäusl


Zuwachs auf der Streuobstwiese

Elf junge Hochstamm-Apfelbäume konnten bei der Herbstaktion auf der Streuobstwiese unter fachkundiger Anleitung von Bio-Obstbauer Oliver Braunhold gepflanzt werden. Aus seiner Obstgärtnerei in Unterbrunn mit Plantage in Perchting kommen auch die - überwiegend selbst gezogenen - Setzlinge.

Die BN-Ortsgruppe erhält von der Gemeinde Weßling u.a. Zuschüsse im Rahmen von "CO2 Ausgleichsmaßnahmen" und hat sich auf dieser Basis seit vielen Jahren gerne zu regelmäßigen direkt CO2-wirksamen Aktivitäten in der Gemeinde verpflichtet. Verschiedene Baumpflanzungen, insbesondere von Obstbäumen auf der Streuobstwiese, gehören zu den wichtigsten Aktivitäten in diesem Sinn.

Streuobstwiesen bieten neuen Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Sie gehören zur bayerischen Kulturlandschaft und erhöhen die Biodiversität. Daher werden Pflanzungen derzeit mit dem Programm "Streuobst für alle" gefördert.


Die Ortsgruppe Weßling feiert 2024 ihr 40jähriges Bestehen

Die Landschaft um Weßling mit ihren bewaldeten Hügeln und dem See begeistert uns, seit meine Familie 1978 hier ansässig geworden ist. Auf Fahrrädern erkundeten wir die Umgebung und entdeckten dabei das Hangquellmoor im oberen Aubachtal und die versteckt liegende „Aubachwiese“, wo Graslilie und Ochsenauge, Dunkle Akelei und Brandorchidee blühten. Die Aubachwiese galt damals als Geheimtip für wildes Zelten und Lagerfeuerromantik. Um dieses Treiben zu unterbinden, hatte eines Tages jemand dort eine Fuhre Stallmist verteilt. So eine massive Düngergabe wäre aber das Ende der Pflanzenschätze gewesen, da wild wucherndes Gras die natürliche Flora erstickt hätte.

Auf der Suche nach Abhilfe wurden wir an Rudi Burger verwiesen; er hatte zusammen mit Walter Follner und Willi Schwimmer 1984 die Ortsgruppe Weßling des Bundes Naturschutz gegründet. Sie und viele Helfer haben dann mit Rechen den Mist entfernt und in den folgenden Jahren das Gras gemäht, so dass sich die ursprüngliche Pflanzenwelt behaupten konnte. Heute ist die Aubachwiese als Biotop überregionaler Bedeutung im Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern verzeichnet.

Der Fall „Aubachwiese“ ist beispielhaft für die Aktivitäten der Ortsgruppe Weßling: Wer Tier- und Pflanzenarten schützen will, muss ihren Lebensraum schützen und weil ehemals extensiv bewirtschaftetes Kulturland besonders artenreich ist, muss hier auch durch Pflegemaßnahmen eingegriffen werden, um Verbuschung zu verhindern und den Artenreichtum zu erhalten.

Für die Erfassung der Biotope kannte niemand die örtlichen Verhältnisse besser als Rudi Burger, damals Gemeinderatsmitglied. Er vermittelte Pachtverträge mit örtlichen Landwirten, der Gemeinde und der Stadt München und konnte so Flächen am Höhenberg, im Aubachtal und in Oberpfaffenhofen zur Pflege und Renaturierung sichern. Walter Follner führte mit profunder Artenkenntnis eine mustergültige Kartierung der Pflanzenschätze durch und leitet seither die Pflegearbeiten. 1986 wurde die Ortsgruppe mit dem Bayerischen Naturschutzpreis ausgezeichnet.

Eine nachhaltige Initiative der Ortsgruppe war die Anlage der Streuobstwiese in Oberpfaffenhofen, auf der rund 120 Obstbäume gepflanzt wurden. Baumpaten kümmern sich um Baumpflege und treffen sich alljährlich zum Obstblütenfest.

Zur Pflanz- und Pflegearbeit hinzu kamen zahlreiche geführte naturkundliche Wanderungen und Radtouren, auf denen die oft zahlreichen Teilnehmer die Naturschönheiten der Heimat kennenlernen konnten. Vortrags- und Informationsabende mit externen Fachleuten ergänzten die Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit der Ortsgruppe.

Es konnte nicht ausbleiben, dass sich Konflikte ergaben zwischen den Natur- und Umweltschutzzielen der Ortsgruppe einerseits und politischen Zielen anderer Interessengruppen. Einige Beispiele: Der Streit um die Abholzung des Stocketwaldes erlangte überregionale Bekanntheit. Ein Gerichtsurteil rettete den Wald. Erfolgreich waren die Bemühungen von Naturschutz und Gemeinde um den vom Umkippen bedrohten Weßlinger See. Im Zwist um die Umgehungsstraße, die durch einen bedeutenden Amphibien-Lebensraum führt, konnte sich der Naturschutz nicht durchsetzen. Auch in der Auseinandersetzung um den Betrieb des ehemaligen Werksflughafens Oberpfaffenhofen und den Fluglärm konnten Umweltschützer und Gemeinde nur kleine Teilerfolge erzielen.

Wie sieht die Zukunft der Ortsgruppe aus? Die Corona-Jahre mit ihren Beschränkungen waren ein schwerer Rückschlag für das organisierte Vereinsleben. Seit dem Tod der letzten Vorsitzenden, Frau Dr. Gerhild Schenk-Heuck amtiert ein provisorischer Vorstand. Es fehlt an Helfern für die Biotoppflege; vor allem die Jugend zeigt wenig Engagement . So müssen heute große Teile der Pflegearbeiten von örtlichen Landwirten z.T. mit Spezialmaschinen ausgeführt werden. Der Fortbestand der Ortsgruppe ist jedenfalls gesichert. In Zeiten des dramatischen Klimawandels ist praktizierter Natur- und Umweltschutz wichtiger denn je.

Text Siegfried Kistler          


Eine große Bitte zum Schutz unserer Biotope

Eine große Bitte an Euch alle: Bleibt auf den Wegen beim Wandern, Joggen, Radeln! Im Augenblick schieben sich an allen Ecken unsere wunderschönen Blühpflanzen, oft Relikte, die die Eiszeiten mitgebracht haben, aus dem Gras. Noch sind sie leicht zu übersehen, der stengellose Enzian, die Mehlprimel, das gefleckte Knabenkraut, die Wiesenglockenblume, die Kuckuckslichtnelke und wie sie alle heißen.

Trampelpfade durch Wiesen zertrampeln die Pflanzen, die wir mühsam zu schützen versuchen.

Bitte bleibt auf den Wegen und achtet darauf, dass Andere sich ebenso verhalten!

Darum spricht das Bayerische Naturschutzgesetz ein Betretungsverbot aus für Wiesen und Felder während der Vegetationsperiode, also von April bis Oktober. Es dient dem Schutz unserer Landwirte, die Wiesen und Felder bestellen, und auch dem Schutz seltener Pflanzenarten, die in den Biotopen aufwachsen. Das Betretungsverbot gilt auch für unsere Streuobstwiese (und für Hunde dort), die vom BN gepflegt und von Norbert Grenzebach für Viehfutter gemäht wird, ebenso gilt es für die Aubachtalflächen.

Zur Verdeutlichung, was man versehentlich zerstören kann: ein paar Eindrücke aus dem Autal


Unsere Vorsitzende Gerhild Schenck-Heuck ist verstorben

Unsere liebe Vorsitzende, Dr. Gerhild Schenck-Heuck, ist am 27.12.2021 verstorben. Wir sind immer noch erschüttert.
Am 19. Februar 2022 haben wir für Gerhild auf der Streuobstweise einen Baum gepflanzt.
 


Diese beiden Schilder gibt es bei der OG Weßling

Spenden sind immer willkommen.


Kennen Sie diesen Baum?

Mitten in Weßling wächst ein ungewöhnlicher Baum, von dessen Art es im weiten Umkreis wahrscheinlich kein zweites Exemplar gibt: Er steht an der Weßlinger Hauptstraße vor der Rückwand des Lagerschuppens gegenüber Elektro Reik und breitet seine dichte Krone mit dem silbergrau glänzenden Laub zur Straßenmitte hin aus. Im Juni öffnen sich zahlreiche kleine duftende Blüten mit vierteiligem gelben Kelch, die gern von Bienen und anderen Insekten besucht werden.

Es handelt sich um eine Schmalblättrige Ölweide (manchmal auch als Russische Olive bezeichnet); der botanische Name ist Eleagnus angustifolia. Anders als der Name vermuten lässt ist die Ölweide aber nicht mit den echten Weiden der Familie Weidengewächse (Salicaceae) verwandt, sondern gehört in eine eigene Familie Ölweidengewächse (Eleagnaceae).Sie hat nur einen einzigen bei uns heimischen Verwandten, das ist der Sanddorn. Ihre ursprüngliche Heimat reicht vom Vorderen Orient über das Schwarzmeergebiet bis China. Wer sie wohl in Weßling gepflanzt hat?

Der Standort zwischen Mauerfundament und Straßenasphalt scheint ja für einen Baum recht ungünstig zu sein. Da kommt der Ölweide ihre Abgas-, Hitze- und Salzverträglichkeit zugute, vor allem aber der Umstand, dass sie mit Bakterien in ihren Wurzeln in Symbiose lebt, die sie mit Stickstoff versorgen.

Sie verdient es, beachtet und geschützt zu werden.

Text: Siegfried Kistler


Alte Bäume in Weßling entdecken und bewundern

Wir sammeln weiterhin Fotos von Bäumen bei uns im Ort, die das Ortsbild prägen und damit zur lebenswerten Gestaltung beitragen. Wenn Sie solche Fotos haben, die wir auch veröffentlichen dürften, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf!