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Ackerwildkraut-Wettbewerb Oberbayern 2024

Erster Preis an Michael Friedinger aus Farchach

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL), die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Bioland und der BUND Naturschutz hatten den Ackerwildkraut-Wettbewerb 2024 nun zum sechsten Mal ausgelobt, diesmal in Oberbayern.

Bei der Preisverleihung am 6. November 2024 in Olching (FFB) waren die Landwirte aus unserem Landkreis ganz vorne mit dabei. Den ersten Preis teilte sich Michael Friedinger aus Farchach mit einem Landwirt aus Eichstätt. 80 Beikräuter konnten auf dem Friedinger-Acker nachgewiesen werden. Allein diese Zahl zeigt schon, welche Vielfalt auf einem Acker möglich ist. Und diese Vielfalt ist wichtig für das Bodenleben, die Insekten, Säugetiere und Feldvögel.

Friedinger-Acker: Acht gefährdete Arten bei Demeter-Bewirtschaftung

Auf dem preisgekrönten Acker wird meist Getreide als Futter für die Milchkühe und Legehennen des Demeter-Hofs von Familie Friedinger angebaut. Wichtig für die Vielfalt ist natürlich, dass nicht gespritzt wird, aber auch, dass die Stoppel lange stehen bleiben kann und nicht gleich nach der Ernte umgebrochen wird. Acht gefährdete Arten wachsen auf dem Acker: Acker-Lichtnelke, Ackerröte, Glänzender Ehrenpreis, Finkensame, Frühlings-Ackerzahntrost, Gewöhnlicher Frauenspiegel, Gezähnter Feldsalat und Zottiger Klappertopf. Der Acker ist der einzige Standort im Landkreis, an dem auch der Finkensame vorkommt, ohne dass er je nachgesät worden wäre.

Koböck-Acker: Ackerwildkräuter im konventionellen Betrieb

Roland Koböck aus Unterbrunn belegte mit seinem „Patenschaftsacker“ den dritten Platz. Dieser Acker wird seit fünf Jahren primär zur Förderung von Ackerwildkräutern bewirtschaftet. Hier kann man sehen, dass die Förderung von Ackerwildkräutern auch in einem sonst konventionell wirtschaftenden Betrieb gelingt.

Vierter bis sechster Preis nach Hochstadt und Erling

Der vierte Preis ging an Norbert und Philipp Grenzebach in Hochstadt. Der Demeter-Betrieb hatte 2013 mit einer sehr artenreichen Wiese die Wiesenmeisterschaft Pfaffenwinkel - Tölzer Land gewonnen und ist ein Betrieb, der ein sehr großes Augenmerk auf die Förderung der Vielfalt legt.

Der fünfte und sechste Preis ging an Stefan Graf aus Erling für einen erstaunlich artenreichen Acker und Maximilian Reisinger aus Erling, der seine Äcker mit viel Fingerspitzengefühl im Nebenerwerb bewirtschaftet. Die Kartierung dieser Äcker war schon zu Beginn unseres Kartierprojekts ein sehr positives und vielversprechendes Erlebnis.

Der Wettbewerb hat gezeigt, dass es einige Landwirte gibt, die die Vielfalt auf ihren Äckern durchaus schätzen. Die meisten von ihnen waren zur Preisverleihung gekommen und konnten sich dort mit Kollegen aus ganz Oberbayern und Ackerwildkrautexperten austauschen.