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Artenschutz

Natur vor der Haustür

Ackerwildkraut-Patenschaften

Seit 2019 begleitet die Kreisgruppe Starnberg ein Patenschaftsprojekt der Familie Koböck (Landwirte in Unterbrunn, Gemeinde Gauting), bei dem Ackerwildkräuter gefördert werden. Es ist ein aktuelles Projekt, das auch Sie unterstützen und fördern sollten.

Dadurch, dass die jeweilige Feldfrucht im doppelten Reihenabstand eingesät, nicht mit Pestiziden gearbeitet und die Fläche nur wenig gedüngt wird, können sich vielfältige und seltene Ackerwildkräuter entwickeln und vermehren. Sie dienen damit Insekten, wie Wildbienen. Schwebfliegen und Laufkäfern, sowie Spinnen und Vögeln als Lebensraum und als Nahrungsgrundlage.

Im ersten Jahr wurde Hafer eingesäht, im zweiten Dinkel, im dritten Öllein mit einem Streifen Gerste und im vierten Jahr des Projekts die alte Getreidesorte : Emmer. Dieses Jahr steht Buchweizen auf dem Acker, der kein Getreide ist, sondern zu den Knöterichgewächsen gehört.

Die Fläche entwickelt sich immer besser. Es ist eine große Freude zu beobachten, wie viele Pflanzen und Tiere sich mittlerweile in diesem Feld wohlfühlen.

 



Information schafft Bewusstsein für Dringlichkeit

Jedes Jahr gibt es eine Führung durch das Ackerwildkrautfeld, um zu zeigen, was neben der Ackerfrucht oft auch im Verbogenen blüht. Diese kleine Vielfalt ist es, die den Acker ausmacht. Denn hier finden die Insekten ihre Nahrung, die sie in Feldern, in denen gegen das Unkraut gespritzt wird oder die eine sehr starke mechanische Beikrautregulierung erfahren vergeblich suchen.

Natürlich gibt es auch eine Hand voll unerwünschter Arten, die sich stark vermehren und die Ernte erschweren oder die Ackerfrucht sogar ganz im Keim ersticken können. Ackerkratzdisteln, Kleblabkraut oder ein Übermaß an Melde will niemand auf seinem Acker haben. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt und zum Teil auch mühsames händisches Ausreißen, was sicher nicht jede Bäuerin oder jeder Bauer leisten könnte. Durch eine weite Fruchtfolge und den Anbau von Kleegras alle paar Jahre, kann man aber sehr gut regulierend eingreifen und sehr schöne Ergebnisse erzielen.

Dieses Jahr können wir berichten, dass das erfolgreiche Patenschaftsprojekt den Anstoß zu unserem, von der Regierung von Oberbayern geförderten Projekt zur "Erfassung und Förderung von Ackerwildkräutern im Landkreis Starnberg (2023, 2024)" gegeben hat. Ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Bewusstsein für die Dringlichkeit einer größeren Artenvielfalt auf den Äckern.