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Schlechte Zeiten für die Natur im Kraillinger Westen – Angriffe aus drei Richtungen

1.  Ratsbegehren KIM-Erweiterung in den Bannwald hinein 

2.  Drohendes BayernNetzNatur-Projekt-Ende

3.  Verladebahnhof-Großprojekt im Tanklager

18.07.2023

1. Schlechte Nachricht für die Natur: Ratsbegehren KIM-Erweiterung in den Bannwald hinein 
Ende Juni wurde die Öffentlichkeit auf einer Gemeinderatssitzung und mit einem „Krailling informiert“-Flyer darüber informiert, dass die Bürger am 8. Oktober zur Abstimmung über ein Ratsbegehren aufgerufen sind. Eigentlich müsste die Frage so lauten: „Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Krailling mit Untersuchungen und Planungen zu einer möglichen Erweiterung des KIM-Gewerbegebietes nach Osten in 7 Hektar gemeindeeigenen, im Landschaftsschutzgebiet gelegenen Wildgehege-Bannwald beginnt?“

Die im Gemeinderat beschlossene Fragestellung lautet aber anders: „Sind Sie dafür, dass 7 ha des gemeindeeigenen ehemaligen Antennenfeldes als Erweiterung unsere Gewerbegebietes KIM zur Finanzierung der Erfüllung kommunaler Pflichtaufgaben entwickelt und 15 ha als zukunftsfähiger Wald (Ökokonto Wald) ertüchtigt werden?“

Der im Landschaftsschutzgebiet gelegene, durch einen hohen Zaun abgeriegelte Wildgehege-Bannwald, der als "das Antennenfeld" bezeichnet wird, ist für die Allgemeinheit nicht zugänglich. Daher ist es schwer nachprüfbar, ob der Wald wirklich in einem derart desolaten Zustand ist, wie vom Bürgermeister in der Gemeinderatssitzung und auf der Bürgerversammlung („… ein kaputter Wald“) behauptet. Vom Zaun aus sieht man einen schönen, gesunden Mischwald mit hohen Bäumen und vitaler Laub-Naturverjüngung, sowie Totholz. Die Möglichkeit, den gesamten Wald im Eigentum der Gemeinde Krailling als Ökokonto-Wald festzusetzen, ist im Ratsbegehren nicht vorgesehen.

Was ist die Position des BUND Naturschutz beim Ratsbegehren KIM-Erweiterung?
Der BN ist für den vollständigen Erhalt des sog. „Antennenfeld“-Wildgehege-Bannwalds. In Zeiten von Artensterben und Klimakrise, von ungebremster Flächenversiegelung („Flächenfraß“) und zunehmender Wasserknappheit ist eine Opferung von einem im Landschaftsschutzgebiet und Kaltluftentstehungsgebiet gelegenen Bannwald für den BN nicht akzeptabel, und seien es auch „nur“ 7 Hektar. Der BN bittet bei diesem Ratsbegehren mit "Nein" zu stimmen.

2. Schlechte Nachricht für die Natur: Drohendes BayernNetzNatur-Projekt-Ende
Auf der Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung des Kreisausschusses und des Umweltausschusses am 20.07.2023 - 14:00 Uhr - im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Starnberg steht unter TOP 4:Beendigung BayernNetzNatur-Projekt zum Schutz naturschutzfachlich besonders wertvoller Trockenlebensräume im ehemaligen Pioniergelände Krailling sowie in umliegenden Bereichen des Kreuzlinger Forstes im Landkreis Starnberg; u.a.“

Wie bitte?! Dieses fachlich fundierte, mit vielen Fördergeldern ausgestattete, extrem wichtige Naturschutz-Projekt ist nach jahrelanger (über zehn Jahre!) Vorarbeit gerade an den Start gegangen und soll noch vor den ersten Schritten bereits wieder zu Grabe getragen werden?! Wir setzen uns vehement dafür ein, dass dieses Projekt weiter geht und nicht mit einem Kreisausschussbeschluss am kommen Donnerstag beendet wird.

3. Schlechte Nachricht für die Natur: Verladebahnhof-Großprojekt im Tanklager
Anfang des Jahres wurden die Würmtaler und Germeringer Bürger durch die Meldung aufgeschreckt, dass auf dem Kraillinger Tanklager-Gelände ein Verladebahnhof-Großprojekt geplant ist, samt neuer Autobahnausfahrt und neuen Zubringer-Bahntrassen durch den Bannwald hindurch.
>> Pressemitteilung des BN