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Kein Güterumschlagbahnhof auf dem Tanklager-Gelände

Die Kreis- und Ortsgruppen des BUND Naturschutz der von den Planungen betroffenen Kommunen und

weitere Umweltverbände wollen bereits im Vorfeld der möglichen Planungen Zeichen setzen: das Vorhaben

wird nicht ohne Protest hingenommen.

25.04.2023

Anlässlich der Pläne für einen Güterumschlagbahnhof auf dem Tanklager-Gelände
Wie mehrfach in der Presse zu lesen war, gibt es Bestrebungen auf dem Tanklager-Gelände einen
Güterumschlagbahnhof zu errichten. Genaue Informationen sind noch nicht bekannt. Doch die möglichen
Auswirkungen lassen nichts Gutes für Menschen und Natur in der direkten Nachbarschaft der Gemeinden
Germering, Krailling und Gauting erahnen.
Der Druck auf die Waldgebiete zwischen den drei Gemeinden ist durch anderweitige Bebauungen,
Kiesabbaupläne und zunehmenden Verkehr schon hoch. Die Menschen in den dicht bebauten Siedlungen des
Münchner Westens und auch in den Nachbargemeinden brauchen dringend intakte Wälder und Natur in
ihrer Nähe. Zudem handelt es sich bei dem betroffenen Waldgebiet teils um geschützten Bannwald teils um
Vernetzungsbiotope und Trittsteine für die sensiblen Heideflächenrelikte.
Die Kreis- und Ortsgruppen des BUND Naturschutz (BN) der von den Planungen betroffenen Kommunen und
weitere Umweltverbände wollen bereits im Vorfeld der möglichen Planungen Zeichen setzen: das Vorhaben
wird nicht ohne Protest hingenommen. Es gilt, den umfassenden Schutz und Erhalt der Münchner Klima-
schutz- und Erholungswälder zu gewährleisten statt Rodung und Versiegelung an allen Ecken und Enden!
Aus diesem Grund versammelten sich am Samstag, 22.4. gut 20 Mitglieder der BN-Gruppen Krailling, Gauting
und Germering gegenüber dem Tanklagertor an der Neuen Gautinger Straße südlich von Germering (Foto).
Es darf kein Güterumschlagbahnhof auf dem Tanklager-Gelände mit all seinen schlimmen Folgen für Mensch
und Natur entstehen! München ist die am stärksten versiegelte Großstadt in Deutschland. München braucht
daher seine Klimaschutz- und Erholungswälder am Stadtrand mehr denn je! Das angedachte Vorhaben
würde viel zusätzlichen Verkehr in den ohnehin überlasteten Raum ziehen – das brauchen wir auch nicht!
Doch seit Jahren wird an allen Ecken und Enden versucht, diese von Straßen und Bebauung ohnehin schon
sehr zerschnittenen Waldgebiete noch weiter „anzuknabbern“: Hier eine zusätzliche Bebauung, dort eine
Kiesgrube (und möglichst noch eine, und noch eine...), dann wieder ein Gewerbegebiet oder eine Gewerbe-
gebietserweiterung und vieles mehr. Theoretisch gibt es zwar Schutzkategorien wie Landschaftsschutzgebiet,
Bannwald, Klimaschutzwald, Erholungswald Stufe 1 und so weiter, die diesen Bestrebungen einen Riegel
vorschieben sollten. Doch in der Praxis interessiert dies Investoren und Planer meist wenig, und als
Argumente für neue Projekte werden oftmals Gründe des Klimaschutzes bemüht.
Zwar sind bislang nur wenige Details bekannt, aber es ist schon von einer neuen Autobahnausfahrt bei
Germering als Zufahrt für Lastwagen die Rede. Außerdem werden neue Bahntrassen benötigt, die durch den
Bannwald gelegt werden sollen: entweder durch den Harthauser Wald, etwas weiter östlich von der jetzigen
Bahnstrecke zum Tanklager – auf diese Weise sollen die Germeringer Bürger ein bisschen weniger dem
zukünftigen Güterverkehrslärm ausgesetzt werden. Oder aber die neue Bahnstrecke soll wie vor Jahrzehnten
von Gauting aus startend quer durch den Kreuzlinger Forst zum Tanklager-Areal führen. Unmittelbar von
dem Projekt betroffen sind die Gemeinden Germering, Krailling und je nach Streckenführung auch Gauting.
Nicht nur Bannwald würde durch das geplante Projekt zerstört werden, sondern auch wertvolle, geschützte
Offenland-Biotope. Die Flächen sind wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen.
Wir erleben nicht nur eine Klimakrise, sondern auch einen dramatischen Schwund der Artenvielfalt. Schutz
des Klimas und Schutz der Biodiversität gehören zusammen und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt
werden! Bei allen Projekten muss eingehend geprüft werden, ob der gewählte Standort für den gedachten
Zweck der richtige ist. In diesem Fall sagen wir: Ein klares Nein!
Es ist für detaillierte fachliche Stellungnahmen seitens des BN noch zu früh, denn die Planungen sind noch
nicht konkret genug. Doch es ist nie zu früh, um ein Zeichen zu setzen:
Ein Zeichen für einen umfassenden Schutz und Erhalt der Klimaschutz- und Naherholungswälder sowie der
Offenland-Biotope! Kein Güterumschlagbahnhof auf dem Tanklager-Gelände mit all seinen schlimmen Folgen
für Mensch und Natur!
Kreisgruppen Fürstenfeldbruck und Starnberg, Ortsgruppen Germering, Krailling und Gauting

Siehe auch >> Pressemitteilung des BUND Landesfachgeschäftsstelle München