Internationaler Tag des Bodens am 5. Dezember
Boden ist kostbar. Böden, insbesondere intakte Böden, sind als Lebensraum und Lebensgrundlage nicht nur für die Artenvielfalt enorm wichtig, sondern auch für die Speicherung von Kohlenstoff. Dies macht Böden zu einem viel zu wenig beachteten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Im Landkreis Starnberg wurden und werden viel zu viele Böden durch Versiegelung zerstört, und weitere Versiegelungen durch Gewerbegebiete sind geplant.
Besonders schlimm sind aus der Sicht des BN die Planungen für das neue Gewerbegebiet Schorn bei Starnberg. 47 ha Wald-, Acker- und Wiesenböden würden zerstört werden. Dies hätte nicht nur gravierende Folgen für die Artenvielfalt, sondern auch für den Klimaschutz und für weitere Ökosystem-Dienstleistungen wie Wasserrückhalt, Schadstofffilterung und vieles mehr. Es gibt weder eine Bedarfsanalyse noch eine Folgekostenschätzung für dieses Projekt, das eine massive Naturzerstörung und Versiegelung verursachen würde.
Unsere Böden benötigten tausende von Jahren, um sich zu bilden. Zu oft wird in Bayern vergessen, dass Boden in von Menschen überblickbaren Zeiträumen nicht neu entstehen kann.
Intakte Moorböden speichern besonders viel Kohlenstoff und sind daher besonders zu schützen und nach Möglichkeit zu renaturieren. In der BN OG Tutzing ist eine Arbeitsgruppe gerade bei der Umsetzung.. Einen schlauen Mitarbeiter haben wir schon: den Biber, der ehemalige Moorgebiete unter Wasser setzt.
Waldboden, der Boden des Jahres 2024, speichert ebenfalls viel Kohlenstoff, sofern der Wald forstlich nicht übernutzt wird. Über die Hälfte des in Wäldern gespeicherten Kohlenstoffs ist dabei im Waldboden gespeichert!
Auch die Böden von Wiesen und Weiden sind als Kohlenstoffspeicher wertvolle Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Sie speichern fast doppelt so viel Kohlenstoff wie Äcker.
Das Artensterben und die Klimakrise sind existentielle Herausforderungen unserer Zeit. Ohne einen besseren Schutz unserer Böden vor Versiegelung und sonstiger Zerstörung wird es uns nicht gelingen, die Klimakrise abzumildern und den Artenschwund zu verlangsamen. Der Tag des Bodens soll daran erinnern.
Die BN Kreisgruppe Starnberg setzt mit aller Kraft für den Erhalt der wertvollen, unversiegelten Böden im Landkreis ein, zum Wohle von Menschen, Tieren, Pflanzen und Klima. Wer mithelfen möchte, Böden und Lebensräume zu schützen, ist herzlich willkommen, sich bei der Geschäftsstelle der Kreisgruppe oder den Ortsgruppen-Ansprechpartnern zu melden.