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Ein neues Jahr für die Ackerwildkräuter beginnt

Ein Streifen Sommergerste für die Ackerwildkräuter

04.03.2021

Am 28. Februar 2021 wurde auf der Ackerwildkrautfläche der Familie Koböck in Unterbrunn ein Streifen Sommergerste eingesät. Wieder im doppelten Reihenabstand, um den gewollten Ackerwildkräutern Licht und Platz zur Entwicklung zu lassen. Die Gerste ist ein Sommergetreide im Gegensatz zum Dinkel, der letztes Jahr als Winterung angebaut wurde.(siehe Zwischenbilanz)
Von letztem Jahr sollten noch keimfähige Samen von den spontan aufgekommenen Wildkräutern wie Ackerröte, Nachtlichtnelke, Stängelunfassende Taubnessel, Klatschmohn und Kornblume im Boden sein und von den  Wildkräutern, die über autochtones Saatgut dazu gesät wurden: Ackerrittersporn, Frauenspiegel und ganz wenig Finkensame.
In diesem Gerstentreifen sollten die Wildkräuter optimale Wachstumsbedingungen haben. Der Rest der Ackerwildkrautfläche wird später im Jahr mit Öllein bestellt. Im traditionellen Ackerbau soll man etwa alle drei Jahre eine Blattfrucht anbauen. Durch den Fruchtwechsel wird der Ausbreitung von Problemunkräutern vorgebeugt, andererseits wird einem größeren Spektrum von Beikrautarten die Möglichkeit zur Entwicklung gegeben. Der Öllein selbst dient vielen Insekten als Nahrungsgrundlage und blüht über einen längeren Zeitraum mit immer wieder neuen Blüten, die jeweils nur einen Tag geöffnet sind. Die Leinfelder haben eigentlich ganz eigene Wildkräuter als Begleiter, von denen die meisten längst verschollen sein dürften, verschwunden mit dem Leinanbau selbst. Der an sich konkurrenzschwache Lein kommt aber auch mit anderen, wenig verdrängenden Wildkräutern zurecht, benötigt allerdings eine Art "Entwicklungsvorsprung". Deswegen wird in der Zeit der Jugendentwicklung des Lein eine behutsame mechanische Beikrautregulierung (Striegeln) vonnöten sein.
Wir hoffen dieses Jahr trotz  des Einsatzes des Striegels wieder auf einen sehr blütenreichen Acker, der den Ackerwildkräutern Raum lässt und somit auch einer Vielzahl von Insekten Nahrung bietet, ebenso wie den Feldlerchen, die jetzt schon mit ihren Singflügen begonnen haben und den Wachteln, die sich in dem locker bestellten Feld Platz und Nahrung für Ihre Jungenaufzucht vorfinden.